Rechtsschutzversicherung

· Rechtsschutzversicherung

Zu den häufig umstrittenen Versicherungen zählt in jedem Fall auch die Rechtsschutzversicherung. Dennoch ist es ein recht eindeutiger Trend, dass die Rechtsschutzversicherung in den letzten Jahren in Deutschland immer häufiger in Anspruch genommen wird. Im Grunde ist das ein relativ trauriges Zeichen, denn das bedeutet im Umkehrschluss, dass immer mehr Streitigkeiten zwischen Parteien nicht mehr „friedlich“ geregelt werden können.
 

Vor allen Dingen aufgrund der relativ hohen Beiträge stellt sich daher auch immer häufiger für die Verbraucher die Frage, ob eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll ist. Zunächst sollte man das System der Rechtsschutzversicherung verstehen, denn es gibt keine einheitliche Rechtsschutzversicherung. Vielmehr ist die Rechtsschutzversicherung so aufgebaut, dass diese aus verschiedenen Teilen besteht, die im Allgemeinen auch als Bausteine bezeichnet werden. Für den Versicherten hat dieses Baukastenprinzip auf jeden Fall Vorteile, denn so muss er nur für Leistungen zahlen, die er auch haben möchte. Auf der anderen Seite ist das Baukasten-System mit den jeweiligen Inhalten der einzelnen Rechtsschutzversicherung nicht unbedingt transparent und einfach zu verstehen. Im privaten Bereich werden zum Beispiel im Rahmen der Rechtsschutzversicherung die folgenden Bausteine zur Auswahl angeboten: Familien-Rechtsschutz (RS), Verkehrs-RS, Arbeits-RS und Miet-RS. Als Verbraucher sollte man sich daher zunächst einmal Gedanken darüber machen, welchen dieser Rechtsschutz-Arten man möglicherweise benötigen könnte.

Am häufigsten wird sicherlich der Verkehrs Rechtsschutz genutzt, da die meisten Menschen am Straßenverkehr teilnehmen. Auch der Arbeits-Rechtsschutz wird leider in den letzten Jahren immer wichtiger, weil sich die Streitfälle zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer häufen. Letztendlich muss man selber entscheiden, in welchem Umfang man sich absichern möchte. Es kommt bei der Rechtsschutzversicherung aber nicht nur auf die Wahl der „richtigen“ Bausteine an, sondern man muss noch auf weitere Dinge achten. Innerhalb der Bausteine müssen nämlich auch noch die verschiedenen Rechtsarten integriert sein. Was bedeutet das konkret? Nimmt man das Verkehrsrecht als Beispiel, so sind hier verschiedene Rechtsarten betroffen.

Schließt man einen Kaufvertrag über einen Neuwagen ab, handelt es sich um das Vertragsrecht. Sollten Streitigkeiten bezüglich dieses Vertrages entstehen, ist es daher wichtig, dass der Verkehrsrechtsschutz auch dieses Vertragsrecht mit einschließt. Gibt es Streitigkeiten um die Kfz-Steuer, ist hingegen das Steuerrecht betroffen. Auch die Integration des Strafrechtes ist sicherlich sehr wichtig, falls dem Versicherten fahrlässige Körperverletzung oder Ähnliches vorgeworfen werden sollte. An diesen Beispielen sieht man, dass man bei jedem Baustein der Rechtsschutzversicherung darauf achten muss, dass möglichst alle Arten von Rechtsfällen abgedeckt sind. Der Beitrag richtet sich letztendlich nach den gewählten Bausteinen und auch nach der Höhe der gewählten Selbstbeteiligung. Aufgrund der vielen Streitfälle, bei denen der Streitwert nur wenige hundert Euro beträgt, ist eine Rechtsschutzversicherung ohne Selbstbeteiligung heute im Grunde gar nicht mehr erhältlich oder sehr teuer.

Vorsorge-Tipps im Versicherungsbereich:

Zeneb.de I Das unabhänige Internet Finanzmagazin