Englische Lebensversicherung

· Englische Lebensversicherung

Am deutschen Versicherungsmarkt ist es so, dass sich der Kunde im Bereich der Kapitallebensversicherung zwischen den beiden Varianten fondsgebundenen Lebensversicherung und klassische Kapitallebensversicherung entscheiden kann. Von der Rendite her liegt die fondsgebundene Lebensversicherung durchschnittlich bei rund sieben Prozent, bei der klassischen Kapitallebensversicherung sind es rund 5,50 Prozent im Durchschnitt.

Da die Versicherer besonders im Bereich der klassischen Kapitallebensversicherung relativ hohe Ablaufleistungen versprechen wird hier vorwiegend in recht sichere Finanzprodukte investiert. Das man aber auf der einen Seite recht sicher investieren kann und auf der anderen Seite dennoch einen für den Lebensversicherungsbereich überdurchschnittliche Rendite erzielen kann, zeigt schon seit vielen Jahrzehnten die so genannte Englische Lebensversicherung. Diese Lebensversicherung trägt den Namen zum einen deshalb, weil die Versicherer aus England bzw. aus Großbritannien stammen. Zum anderen ist der Begriff Englische Lebensversicherung aber inzwischen auch ein Synonym für eine bestimmte Art von Lebensversicherung geworden. Der größte Unterschied zwischen der Englischen Lebensversicherung, die übrigens genauso häufig auch als Britische Lebensversicherung bezeichnet wird, und den Kapitallebensversicherungen, die in Deutschland angeboten werden ist die Art der Investition auf Seiten der Versicherungsgesellschaften.

Bei den deutschen Gesellschaften ist es so, dass diese bei der klassischen Kapitallebensversicherung nur in bestimmte, sehr sichere Finanzprodukte investieren dürfen. Aktien fallen nicht unter diese als sicher geltenden Produkte. Bei der Englischen Lebensversicherung ist das jedoch gänzlich anders. Hier kann die Versicherungsgesellschaft relativ frei entscheiden, in welche Geldanlagen die Beiträge der Versicherten investiert werden. Zu einem sehr großen Teil investieren die britischen Lebensversicherer daher in Aktienwerte – und erzielen damit auf längere Sicht hin betrachtet eine deutlich höhere Rendite, als es in Deutschland der Fall ist.

Besonders vorbildlich ist dabei, dass die Sicherheit nicht unter der höheren Rendite leidet. Das liegt zum einen an der großen Erfahrung der britischen Lebensversicherer mit dem Investment in Aktien, zum anderen auch an dem so genannten „Smoothing“, einem Begriff, den man im Zusammenhang mit der Englischen Lebensversicherung unbedingt erwähnen muss. Smoothing bedeutet ins Deutsche übersetzt etwa „glätten“ und beinhaltet eine ganz bestimmte Vorgehensweise der Lebensversicherer in Großbritannien. Während die deutschen Lebensversicherer nämlich höhere Gewinne, die in einem Jahr erzielt wurden, in Form der Überschussanteile an den Versicherten ausschütten, ist es bei der Britischen Lebensversicherung in Form des Smoothing so, dass Teile der hohen Gewinne aus einem Jahr „zurück gelegt“ werden. Durch diese Rücklage aus „guten Zeiten“, wenn sich also die Aktienkurse sehr positiv entwickelt haben, können dann Perioden von der Rendite her ausgeglichen werden, die durch fallende Aktienkurse gekennzeichnet sind. Aufgrund all dieser genannten Faktoren können die britischen Lebensversicherer mit ihren Englischen Lebensversicherungen eine Rendite anbieten, die im Durchschnitt bei neun bis zehn Prozent liegt.

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